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Der Herbst ist eine gedrungene, vor sich hin meckernde Amsel. Blaue Stunde, du erinnerst gelegentlich, dass nicht alle darin schwimmen oder wissen, was das bedeutet. Was, wenn sich noch nicht mal unsere Schatten berühren können? Aber dann redest du mit dem Kopf und achtest nicht auf den herumpolternden Muskel in dir; vielleicht war es sowieso zu spät, das Jahr ist beinahe vorbei.
Irgendetwas hast du scheinbar ruiniert, und sei es nur ein Weiter.
Da wäre die aufgeräumte Stadt, die bei näherem Betrachten übersehene unschöne Ecken hat - ähnlich wie die durchaus auffälligen dunkler gefärbten Eckzähne sonst sehr weißer Zahnreihen. Das ist wie mit denen, die durch die Straßen brüllen als wären sie Marktschreier, suchen sie dabei jedoch nur eine Unterkunft und wissen nicht wohin. Sie zirkeln in der rapide angestiegenen Dichte an neueröffneten Supermärkten und sitzen schließlich doch auf den unbequemen Bänken im U-Bahnhof.
Ein Herauslösen aus der Zeit ist nicht wirklich möglich, weder für dich noch für irgendeine andere Person.
Der Herbst ist ein Mann, der sich Laubmatsch mit Hundekot sorgfältig am Bordstein zur Hauptstraße von den Lederslippern schabt.
Dev & Scan: Foto Labor Service Görner, Dresden
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