II

Ähnlich wie die Jahreszeiten durchläufst auch du Zyklen. Pünktlich kurz vor Frühlingsbeginn: das Hinterfragen von Strukturen. In dir, in anderen, in deiner Herangehensweise an künstlerische, an intellektuelle Arbeit. Ein Herausarbeiten und Anpassen bereits vorhandener Prozesse. Wie genau läuft deine kreative Arbeit ab? Welche Stufen durchläufst du bevor du einen Text, Illustrationen, Skizzen, Konzepte als abgeschlossen betrachtest? Als so fertig, dass du dir selbst ehrliche Einschätzungen geben kannst, wie lange muss etwas dafür in deinen Schubladen liegen?

Die Weidenkätzchen, nein, die Äste, sind so ineinander verkeilt, dass sie aus dem Eimer fallen, sobald du dich ihnen auch nur nähern willst. Ein Anfang, ein "Neu", ein Aufatmen, ein Loslaufen: Begriffe, die du vermeintlich verstanden hattest, immer wieder in deinem Kopf hin und her gewälzt hast, im Mund teilweise so herrlich rund gelutscht hast, dass du ihre eigentliche Bedeutung, ihre Wirkung verloren hast.
Früher: Wachstumsschmerz, Trauer über das Werden. Heute: Kaleidoskop, Konfetti, Freude auf und über das Werden.

Auf das Fensterbrett des im letzten Jahr neu eingerichteten Reisebüros im Souterrain hat irgendjemand ein Buch mit dem Titel "Ich hasse den Sommer" gelegt.

Abschütteln, was an Gedanken über die Zukunft bisher in deinem Körper zu finden war, wie ein schlechter Traum, wie ein eingeklemmter Nerv zwischen den Schulterblättern.
Mal wieder, neu, mit Anlauf: hier sein, jetzt. Tief einatmen, sich dabei ertappen, alles wirklich verdammt gut zu finden.

Kraków Loves Adana - Love Love Love

III

Da ist in Gedanken wieder Disko Peter; altes Herz, eine Nebelmaschine, die ihre Zuschauer sucht, und Neues, das sich schon längst seinen Weg gebahnt hat. Oh, Du. Der Winter hängt dir nicht mehr in den Knochen.

Angels & Airwaves - The Adventure