VII

Zwischen Fulda und Berlin, August
Seen, verteilt über die Landschaft wie Schokostreusel auf Butterbrot. Menschen, mit denen du Erlebtes teilen kannst. Ein paar Wolken, Sonne dahinter, bis zum Boden gehende Lichtstrahlen. Es hätte auch Sand aus der Sahara sein können. Aus dem Zug und dem Wunsch entgegensehen, mehr Zeit zu haben für eine Landschaft, die nicht die deine ist, nicht die deine sein wollte, aber hätte sein können.
Abzweig Himmelsthür, irgendetwas mit Verspätung. Der Mann gegenüber zieht sein „Life is Pain“ T-Shirt zurecht. Im Grunewald brennt der Wald.

Berlin, August
Zu wissen, dass es irgendwo eine Möglichkeit von dir gibt, gegeben hätte, die an irgendeinem Punkt einen anderen Weg eingeschlagen hat. Ein großer Trost, ein schönes Aufzeigen von Optionen. Wie bei Pflanzen, deren Wurzeln sich Bahnen schlagen: hier unter dem Bitumen hindurch auf die andere Seite der viel befahrenen Straße, dort an die Stelle, an die Luft, die die Menschen passieren. Nach unten hin verjüngender, feiner, verletzlicher. Schon Erlebtes, Entschiedenes, das sich ebenso viel Raum nimmt wie Erinnerungen, die du mit jedem Erinnern größer und wichtiger werden lässt.
Echte Geschichten anderer, gelegentlich fremder, Menschen anziehen, als wären es Kleider; so viele Lagen übereinander, dass sie nicht mehr zählbar sind. Alles vernähen miteinander, bis es keine Möglichkeit gibt, sich zu bewegen. (Axiom)

Kino:
Everything Everywhere All At Once, Axiom, Die Magnetischen

Kowloon - Come Over

Dev & Scan: Foto Labor Service Görner, Dresden