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Ein Satz von vor Jahren und wie du wieder so schreiben willst, dass es dich selbst nach langem Liegen von Texten in der Schublade inspiriert. Früher immer die Zeit vergessen, nicht, weil etwas wichtiger war, eher weil ich nicht wusste, wie lang Zeit ist.Link

Ein immer und immer und immer wieder, nicht von vorn, aber eben immer wieder. Dir schwappt wiederholt etwas Unerwartetes entgegen, etwas, das in dir eine Reflexion in Gang setzt, die bedeutet, dass es gut ist, was vergangen in einer Zeit liegt, in die du dich nicht mehr hineinarbeiten, hineindenken, hineinleben musst. Über alles, was dir passiert, darfst du schreiben sagen die einen, du selbst schränkst das ein. Alles, was du denkst zu dem, was dir passiert, das, was du fühlst wegen genau diesem. Die Geschichten der Anderen sind nicht solche, die du erzählen solltest, wenn sie nicht davon und darum wissen. Über sie schreibst du natürlich auf eine Art, verklausuliert, wie du es seit Jahren schon machst.

Es ist so, als müsste nur mit der Zunge geschnalzt werden und Dinge ändern sich. Du starrst auf einen Bildschirm mit einem Stück Brandenburger Brache, Nebel und Nieselregen und hältst dich mit der einen Hand an der angeschalteten Heizung rechts von dir fest. Dieser Raum ist beinahe ein perfekter Würfel und die Fenster stellen die Seite, die sonst mit zwei gegenüberliegenden Punkten vermerkt ist. Der Herbst fällt anders in die Stadt ein, an anderen Stellen ebenfalls etwas, das an Kampfrhetorik erinnert. Du bist weich geblieben, cremst dir die Haut mittlerweile etwas öfter ein, rutschst dafür nicht mehr in der Badewanne aus.
Also schnalzt du nicht mit der Zunge, gräbst stattdessen tief in Kirchenbüchern, bist bei einem Zweig deiner Vorfahren bei der sechsten Generation angekommen. Wie sich manche komplett finden lassen können und andere wie verschwunden sind.
Danach die Schönheit des Gehirns und die unterschiedlich aktivierten Bereiche bei verschiedenen Kreativitätsformen. Du hörst MRT-Sounds zur Entspannung.

Ólafur Arnalds - Tunglið

Dev & Scan: Foto Labor Service Görner, Dresden

Bibliographie:

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