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Hast du nach den Ecken und Kanten gesucht, die Rundungen in einem Menschen so erfühlt wie das Dunkle? Das, von dem du dachtest, es fast schmecken zu können? Hast du dich dafür entschieden, es trotzdem zu versuchen, hast du eventuell ständig darüber geschrieben, niemandem davon erzählt und erhofft, dich würde jemand von sich aus danach fragen? Konntest du dir den Bauch kaum halten vor lachen, konntest du vergleichen mit dem wechselhaften Wetter im Frühling mit Frizz, dachtest du an die Geburtstage derer, die dich an April erinnern?
Wurdest du um Zeit gebeten und hast deinen Augen dabei zugesehen, wie sie von grün zu grau zu grün gesprungen sind, ganz ohne Augenlidzucken?
Musstest du schonmal über den Gedanken den Kopf schütteln, über dich in der dritten Person zu schreiben, nur um von dir erzählen zu können ohne dich hinterm Sofa hervorholen zu müssen? Vermisst du gelegentlich die Art und Weise, wie du schreiben konntest und hinterfragst, wie viel davon Krankheit war? Genießt du die Momente mit deinen Freunden und Städten einfach so sehr, dass du nichts verpassen möchtest, dass etwas zu dokumentieren die Gefahr birgt, eben doch etwas wertvolles vorbeiziehen zu lassen? Oder lernst du immer wieder von vorn wie das geht mit dem Finden der Balance zwischen Wertschätzung und Erinnerung?

Hast du Fragen gestellt und Antworten bekommen und es sind noch mehr Fragen und Antworten übrig geblieben?

“They say the hearts and minds are on your side.“
(boygenius - Salt in the Wound)